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„Feinschmeckergarten“ für Bienen in Oberelsbach

Blühfläche Oberelsbach
geschrieben von Julia Träger

Der Erhalt der Bienen ist in aller Munde. Für die Umweltbildungsstätte Oberelsbach ist der Schutz der Natur und damit auch der nützlichen Blütenstaubboten Pflicht. Im Rahmen der Bildungs- und Informationsarbeit entstand im Eingangsbereich des Seminarhauses und Schullandheims nun ein bienenfreundlicher Demo-Blühgarten. Dieser dient der Motivation und Information für Gäste und Einheimische. 

„Die Blühflächen an der Umweltbildungsstätte werden in Parzellen aufgeteilt, um Gästen und Einheimischen verschiedene Blütenbepflanzungen zu veranschaulichen“, erläutert Bernd Fischer, Geschäftsführer der Umweltbildungsstätte Oberelsbach. 

 

Eine der Parzellen an der Umweltbildungsstätte Oberelsbach wird mit Samen des Projektes „Jede Blüte zählt“, einer Aktion des Bundeslandwirtschaftsministeriums, in Kooperation mit dem Bio-Hof Kolb aus Ginolfs gestaltet. Die Blühflächen bilden zudem eine sinnvolle Ergänzung zum Bauerngarten.

Angelegt hat das „Feinschmecker-Restaurant“ für Bienen Markus Henneberger, Gärtner beim Markt Oberelsbach. Ein Teil bleibt dabei als Rasenfläche bestehen und ein Teil hat sich in einen insektenfreundlichen Staudengarten verwandelt. Damit will er zeigen, dass nicht gleich der ganze Garten umgestellt werden muss. 

„Es ist eine Freude zu sehen, wie die Umweltbildungsstätte Hand in Hand mit ihren Partnern das Projekt Blühfläche umsetzt“, betont Landrat Thomas Habermann, der es sich als passionierter Jäger und Naturschützer nicht nehmen ließ, den neuen Blühgarten persönlich in Augenschein zu nehmen. 

„Wer einen bienenfreundlichen Garten anlegen möchte, sollte nur Pflanzen mit ungefüllten Blüten kaufen“, empfiehlt Markus Henneberger. Zugunsten der Blütenfülle werden Staubblätter oft zu Blütenblättern umgezüchtet – hier finden Bienen keine Pollen mehr. 

Außerdem passt nicht jeder Rüssel auf jede Blüte, sodass eine ausgewogene Pflanzenwahl sinnvoll ist. Ein buntes Kräuterbeet mit Oregano, Rosmarin oder Kapuzinerkresse ist dafür ideal. Auch Lavendel, Hornveilchen oder Löwenmäulchen machen Balkon und Garten zum Bienenbankett. Johannisbeere und Himbeere passen beispielsweise zum Speiseplan von Mensch und Insekt. 

Außerdem empfiehlt Henneberger, nicht nur im Sommer für Insektennahrung zu sorgen. Winterheide und Heckenkirsche blühen bereits im Januar, womit Gärtnerinnen und Gärtner früh fliegenden und überwinternden Insekten eine Freude machen können. 

INFO www.jede-bluete-zaehlt.de | www.bmel.de/bienenapp | www.demonstrationsbetriebe.de | www.bienenfuettern.de | Twitter: @biohoefe 

Hintergrund: Blühflächen für Bienen

Die Honigbiene ist das kleinste Nutztier der Welt – und doch leistet sie Herausragendes. Zusammen mit rund 560 verschiedenen heimischen Wildbienenarten bestäubt sie 85 Prozent der Wild- und Kulturpflanzen. Ohne sie müssten wir einen Großteil an Obst und Gemüse vom Speiseplan streichen. Denn auf Futtersuche fliegen 

die Bestäuberinsekten von Blüte zu Blüte, wobei jedes Mal etwas Blütenstaub an ihnen haften bleibt. Beim Besuch der nächsten Pflanze geben sie den Blütenstaub weiter. So kommen männliches Pollenkorn und weibliche Eizelle zusammen. Erst dann reifen nach der Blüte Früchte heran. 

Doch die Lebensräume und Nahrungsquellen von Bienen und anderen Blütenstaubboten gehen zunehmend verloren. Es gibt Hinweise, dass in den letzten 30 Jahren die Biomasse an Fluginsekten um bis zu 75 Prozent zurückgegangen ist. Die Aktion „Jede Blüte zählt!“ soll hier gegensteuern. www.jede-bluete-zaehlt.de

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